28. Oktober 2015

Die Macht der Superreichen

eric-saunders-unsplashIch schaute gerade “Die Macht der Superreichen – das Wohlstandskartell”, eine sehr spannende ZDF Dokumentation. Daraus kann man einiges mitnehmen. Worum es geht und wo du die Dokumentation findest, erfährst du nach dem Link.

Die zweiteilige Dokumentation findest du hier:

Teil 1 in der ZDF Mediathek
Teil 2 in der ZDF Mediathek

Jacques Peretti beleuchtet in seiner Dokumentation die Entwicklung der letzten 35 Jahre und wozu das ganze geführt hat. Auch wenn das ganze schon sehr in die Richtung: die Superreichen sind böse und tun nichts für die Gesellschaft geht, eine lohnenswerte Doku. Allein die Hintergründe und deren Folgen sind sehr gut herausgearbeitet. Und in weiten Strecken bleibt Peretti neutral. Sehenswert ist zudem, dass der Journalist auch mit Superreichen gesprochen hat und diesen unbequeme Fragen stellt. Der Ausblick, der uns für die nächsten Jahre übrig bleibt, ist aber weniger schön. Die ganze Dokumentation bezieht sich zwar auf England, die meisten Themen sind aber auch für Deutschland sehr brisant.
Ich muss zugeben, mich fürchtet so eine Entwicklung. Und ich hab ehrlich gesagt keinen Bock darauf, dass so etwas uns wirklich passiert. Und da ein Artikel ohne konkrete Lösungsvorschläge dich vermutlich depressiv macht oder zumindest bedrückt, kommen hier meine Ansätze, was du machen kannst.

1. Engagiere dich
Tu etwas (ha ha, wie einfach)! Bring dich ein, an den Stellen, die die Position deiner Schicht verbessern können. Das sind unterschiedlichste Institutionen. Du kannst einer Gewerkschaft beitreten. Diese sind die Lobby des Arbeitnehmers gegenüber dem Arbeitgeber. Und je mehr dort organisiert sind, desto einfacher wird es z.B. einen vernünftigen Lohn auszuhandeln. Du kannst natürlich auch gleich dich aktiv dort einbringen. Ehrenamtliches Engagement ist immer gern gesehen. Auch kannst du der Arbeitnehmervertretung innerhalb deines Unternehmens beitreten. Das bringt dich in eine stärkere Position und erlaubt dir Erfahrung bei den Prozessen zu erlangen, die dem normalen Mitarbeiter verborgen sind.
Du kannst dich auch politisch engagieren. Sei es, dass du in eine Partei eintrittst, selber eine Partei gründest, in die Sprechstunde deines Bundes-/Landtags- oder Stadtratsabgeordneten begibst und für deine Sache lobbyierst. Hier kannst du direkten Einfluss auf deine Regierung nehmen. Wie gut ist das denn? Du kannst dich auch bei NGOs (Nicht-Regierungs-Organisationen) engagieren. Sei es, dass du sie mit Spenden unterstützt oder mitarbeitest. Du kannst Demos organisieren oder daran teilnehmen.
Eins ist aber ganz wichtig: bleib an der Sache dran. Einmal was gemacht ist besser als keinmal was gemacht. Wirklich was bewegen kannst du aber, wenn du das ganze über Jahre durchziehst.

2. Bilde dich weiter
Du kannst auch einfach was für dich tun (tatsächlich ist es nicht nur für dich, sondern auch für deine Familie und für dein Unternehmen und dein Umfeld). Du kannst einfach dranbleiben an dir und weitere Fähigkeiten entwickeln. Das bringt dich in eine gute Position: du kannst bei Gehaltsverhandlungen in die Waagschale werfen, dass du viel mehr Können vorzuweisen hast, als noch vor einem Jahr und demnach der Firma mehr Produktivität und damit Gewinn bringst. Und du kannst deine Hand ausstrecken nach besseren Jobs in anderen Unternehmen. Wie du siehst, wirst du wertvoller für dein Unternehmen und damit hast du auch ein Recht auf bessere Bezahlung. Deine Familie freut sich auch über den gesteigerten Lebensstandard. Wie bringt das etwas deinem Umfeld? Nun, du bist dann eine Vorbildfunktion. Dein Umfeld sieht: es geht. Und sie reden mit dir und hören von deinen Plänen besser zu werden. Das animiert sicher den einen oder anderen es auch zu versuchen.

3. Werde Unternehmer
Ich meine auch den Unternehmer im Sinne von Firmenchef. Aber ganz besonders meine ich jemanden, der etwas unternimmt. Werde der Beste in dem was du tust und tue was du liebst. Bleib nicht vor dem Fernseher hocken, sondern trainiere dich darauf Möglichkeiten zu sehen. Wo kann ich anderen Menschen helfen? Was würde andere Menschen in ihrem Leben unterstützen oder Freude bringen? Die Möglichkeiten sind vielfältig. Und du kannst klein starten. Du kannst einem Menschen helfen, einem Menschen eine Freude machen. Und du musst deine Arbeit dafür nicht aufgeben, du kannst es in deiner Freizeit machen. Wenn du etwas gefunden hast, überlege dir, wie du damit deinen Unterhalt verdienen kannst, oder ein nettes Zubrot zu deinem jetzigen Gehalt. Oder sonst einen Nutzen hast, der dich in deinem Leben weiterbringt. Zum Beispiel könnte Kurse an der Volkshochschule geben dir helfen deine sozialen Fähigkeiten zu steigern, dir die Angst vorm Vorträge halten nehmen und dein Netzwerk erweitern. Und ehe du dich versiehst, kannst du von deiner Tätigkeit leben, deine Familie ernähren und vielleicht sogar Menschen anstellen, die du nach deinen Vorstellungen, wie eine bessere Welt sein sollte, behandeln kannst.

4. Nutze dein Netzwerk
Der vierte Punkt ist eigentlich ein allgemeiner Punkt, da er für jeden der vorherigen Punkte zutrifft. Nutze dein Netzwerk (auch wenn du es noch  nie so bezeichnet hast, es sind deine Freunde und Bekannte). Du kannst ihnen deine Ideen näherbringen, sie zu deinen Demos einladen, vielleicht hat der eine oder andere ein Jobangebot für dich; und sie testen gerne deine Geschäftsideen und geben dir Feedback. Vielleicht gibt es auch Mitstreiter, die dich in deinem Vorhaben unterstützen wollen? Unterschätze niemals die Macht eines Netzwerks. Denn alleine bist du allein, doch zusammen sind wir viele.


Ich für meinen Teil habe mir Punkt 3 herausgepickt. Für mich birgt es eine wahnsinnige Chance Unternehmer zu sein. Zum einen werde ich damit wesentlich mehr verdienen, als die durchschnittliche Bevölkerung (ja auch Geld spielt eine Rolle und ohne Geldsorgen lebt es sich besser und die Sicherheit nicht zu den Verlieren zu gehören, wenn die Entwicklung so weitergeht). Zum anderen habe ich so mein Schicksal in der Hand. Wenn etwas schiefläuft, dann bin ich daran schuld. Wenn ich Erfolge einfahre, dann kann ich mir aber auch auf die Schulter klopfen. An Punkt 2, mich weiter zu bilden, komme ich natürlich nicht dran vorbei. Zusätzlich denke ich, dass ich als Unternehmer einen größeren Einfluss auf die politische Entwicklung nehmen kann,als als einzelner Bürger. Es ist mir ein Anliegen die Welt zu verändern und zwar zu einem besseren für alle (und nicht nur für einige). Und ich weiß, dass der Weg hart wird. Es bedarf viel mehr Zeit, als das Leben als Angestellter, mehr Risiko und mehr Mut. Doch diese Punkte lassen mich wachsen.

In diesem Sinne, wenn ihr noch weitere Lösungsmöglichkeiten habt, dann schreibt es mir einfach hier links in einer persönlichen Nachricht, ich füge sie dann hinzu. Zu welcher Lösung habt ihr euch entschieden?

Foto: Eric Saunders